Im Zuge des Projekts „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ kürt die Bayerische KulturLandStiftung zusammen mit dem Landratsamt Roth monatlich das „Ackerwildkraut des Monats“. Im Juli stellen wir das Acker-Filzkraut vor:
Woher das Acker-Filzkraut seinen Namen hat, wird schnell klar, wenn man die Pflanze einmal gesehen hat – Namensgeber der Filzkräuter ist ihre weiche weißlich-filzige Behaarung. Diese hat auch das Acker-Filzkraut. Die Blütenköpfe des Ackerwildkrautes sind in lockeren Knäulen angeordnet. Das Acker-Filzkraut kann im Landkreis Roth ebenso wie das Kleine Filzkraut auf extensiv bewirtschafteten, sandigen Äckern gefunden werden. Im Gegensatz zum Kleinen Filzkraut ist das Acker-Filzkraut etwas größer, der Stängel ist erst ab der Mitte und noch nicht vom Grund an verzweigt und die Seitenäste des Stängels überragen beim Acker-Filzkraut nicht den Mittelast.
Die Pflanze kann nicht nur auf sandigen Ackerflächen, sondern auch entlang von Wegen, auf Brachen oder auf lückigen Sandmagerrasen gefunden werden. Wenn das Acker-Filzkraut auf einer Fläche vorkommt, ist dies ein Zeichen dafür, dass es hier nährstoffarm, trocken, sauer und warm ist. Somit ist es bestens an die kargen Sandböden im Landkreis Roth angepasst.
Das Acker-Filzkraut blüht i.d.R. von Juli bis September. Seine winzigen Samen werden entweder durch den Wind oder mit Tieren verbreitet. Letzteres funktioniert über die Absonderung von Schleim über bestimmte Haare der Pflanze mit dessen Hilfe die Samen dann an den Tieren festkleben und somit von einem zum nächsten Ort transportiert werden.
Das Acker-Filzkraut ist in Bayern selten und gefährdet. Im Projekt „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ wird das Ackerwildkraut durch angepasste Bewirtschaftungsweisen durch engagierte LandwirtInnen, der Bayerischen KulturLandStiftung und dem Landratsamt Roth auf ertragsschwachen Sandäckern gefördert.
Hier gibt es weiterführende Infos zum Acker-Filzkraut:
Ökologie: https://floraweb.de/php/oekologie.php?name-use-id=2449
Artbestimmung: https://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Korbbluetler/filago_ohne_granne.htm#Acker-%20Filzkraut
Quellenangaben:
Bundesamt für Naturschutz (o.J.): Floraweb. Artsteckbrief: Lebensraum und Ökologie zu Filago arvensis L., nom. cons. prop., Acker-Filzkraut (abgerufen am 24.07.2025).
Link: https://floraweb.de/php/oekologie.php?name-use-id=2449
Hofmeister, H. & Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen 2006.
Kästner, A., Jäger, E.J. & Schubert, R. (2001): Handbuch der Segetalpflanzen Mitteleuropas. Springer Verlag Wien GmbH. ISBN: 978-3-7091-7258-2.
Klotz, J., Fleischmann, A., Ruff, M., Niederbichler, C., Scheuerer, M., Wagner, I., Woschée, R., Gilck, F., Zehm, A. (2024): Rote Liste Bayern – Farn- und Blütenpflanzen (Gefäßpflanzen – Trachaeophyta). Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg.
Müller, F., Ritz, C. M., Welk, E. & Wesche, K. (2021): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 22. Auflage. Springer Spektrum, Berlin.