Purpurrote Taubnessel –
Lamium purpureum

Im Zuge des Projekts „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ kürt die Bayerische KulturLandStiftung zusammen mit dem Landratsamt Roth monatlich das „Ackerwildkraut des Monats“. Im September stellen wir die Purpurrote Taubnessel vor:

Der Name der Purpurroten Taubnessel (Lamium purpureum) rührt wie zu erwarten von ihren purpurroten Blüten. Auch die obersten Blätter am Stängel des Ackerwildkrautes sind häufig rot überlaufen. Die Blätter sind gegenständig angeordnet, gestielt, in ihrer Form dreieckig bis herzförmig und am Blattrand stumpf gezähnt. Sie wird bis zu 40 cm hoch. Wie bei den meisten anderen Arten der Familie der Lippenblütler, zu denen auch die Rote Purpurrote Taubnessel gehört, ist der Stängel vierkantig. Weiterhin zeichnet sich die Art durch einen unangenehmen Geruch aus.

 

Bayerische KulturLandStiftung

Die Pflanze ist in Bayern sehr häufig. Da die Art bis in den Oktober hinein blüht, kann sie auch jetzt noch draußen auf Ackerflächen, in Gärten sowie an Wegrändern und Schuttplätzen blühend gefunden werden. Die Purpurrote Taubnessel beginnt bereits im März zu blühen und hat somit eine sehr lange Blühphase in der sie als Nahrungsquelle für viele Wildbienen dient. Besonders für die bereits früh im Jahr fliegenden Hummelköniginnen ist sie als frühe Nahrungsquelle relevant. Beim Fund des Ackerwildkrautes lohnt es sich auf den Besuch einer Honigbiene zu warten – denn die Pollenkörner der Purpurroten Taubnessel sind dunkelrot. Die dunkelroten Pollenkörner werden bei genauem Betrachten der Pollenhöschen der Honigbienen sichtbar.

 

Bayerische KulturLandStiftung

Die Samen der Purpurroten Taubnessel hingegen sind bei Ameisen beliebt. An den Samen hängt ein zucker- und fettreiches Anhängsel, das sogenannte Elaiosom oder Ölkörperchen, welches die Ameisen gerne fressen. Daher schleppen sie den Samen in ihren Bau, trennen das Elaiosom vom Samen und bringen den restlichen Samen wieder aus dem Bau heraus. Es ist eine Win-win-Situation: die Ameisen verbreiten die Samen der Purpurroten Taubnessel und bekommen im Gegenzug hierzu Nahrung.

Auch wir Menschen können Blätter und Blüten der Pflanze essen und z.B. als Tee, Spinat, Salat oder zum Garnieren verwenden.

Hier gibt es weiterführende Infos zur Purpurroten Taubnessel:

Ökologie: https://floraweb.de/php/artenhome.php?name-use-id=3265

Artbestimmung: https://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Lippenbluetler/lam_purpureum_agg.htm#Rote%20Taubnessel

 

Quellenangaben:

Apis e.V. & Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfahlen (o.J.): Bienenweide – Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) (abgerufen am 25.09.2025). Link: https://www.die-honigmacher.de/kurs2/pflanze_56.html

Bundesamt für Naturschutz (o.J.): Floraweb. Pflanzensteckbrief: Lamium purpureum L., s. str. – Purpurrote Taubnessel (abgerufen am 23.09.2025).
Link: https://floraweb.de/php/artenhome.php?name-use-id=3265 450

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2022): Ackerwildkräuter Bestimmungshilfe. Augsburg.

Kästner, A., Jäger, E.J. & Schubert, R. (2001): Handbuch der Segetalpflanzen Mitteleuropas. Springer Verlag Wien GmbH. ISBN: 978-3-7091-7258-2.

Klotz, J., Fleischmann, A., Ruff, M., Niederbichler, C., Scheuerer, M., Wagner, I., Woschée, R., Gilck, F., Zehm, A. (2024): Rote Liste Bayern – Farn- und Blütenpflanzen (Gefäßpflanzen – Trachaeophyta). Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg.

Müller, F., Ritz, C. M., Welk, E. & Wesche, K. (2021): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 22. Auflage. Springer Spektrum, Berlin.

Sauermost, R. & Freudig, D. (o.J.): Lexikon der Biologie: Elaiosomen. Spektrum (abgerufen am 23.09.2025). Link: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/elaiosomen/20653

Auflage. Springer Spektrum, Berlin.