Das Projekt Lebensfelder, das sich der Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern widmet, geht in sein drittes Jahr der Umsetzung. Im Fokus der ersten beiden Projektjahre standen die Erarbeitung von Praxisstandards, die Sammlung und Vermehrung gefährdeter Ackerwildkrautarten sowie das erste Extensivierungsjahr der Projektflächen („Lebensfelder“). Nun wurde die Kultureinsaat für das zweite Anbaujahr der Lebensfelder abgeschlossen. Hierfür haben die Projektlandwirte die Saatstärke reduziert und Lichtstreifen in der Kultur angelegt. Wie im Vorjahr werden von Mai bis Juli die bodenbürtig vorkommenden Ackerwildkrautarten kartiert. Arten die nicht (mehr) vorkommen werden dann mit dem im Projekt produzierten Saatgut ab Herbst 2025 auf den Äckern ausgesät.
Die Kartierungen der Lebensfelder aus dem Jahr 2024 brachten einige Überraschungen zutage. Auf vielen Flächen konnten mehr Arten erfasst werden als ursprünglich vermutet. So wurden auf den Flächen der Südlichen Frankenalb 151 Arten, im Oberpfälzischen Hügelland sogar 194 Arten gefunden. Darunter auch einige seltene Arten wie das Acker-Löwenmäulchen (Misopates orontium). Insgesamt kamen in den beiden Projektgebieten 19 Arten der Roten Liste Bayern und der Vorwarnliste vor. Dies zeigt, dass die Extensivierung der Projektflächen und die gezielte Förderung von Ackerwildkräutern erste Früchte trägt und schon ein gewisses Artpotential vorhanden ist. Um so gespannter sind wir auf die Kartierergebnisse im Jahr 2025.
Die Produktion des Saatguts für die Wiederansiedlungen wird dieses Jahr fortgesetzt. Hierfür wurden in den ersten beiden Projektjahren regional typische und unterschiedlich bedrohte Ackerwildkräuter gesammelt, die eine Grundlage für die weitere Vermehrung und die anschließende Aussaat auf den Lebensfeldern bilden. Die Vermehrung im vergangenen Jahr lief sehr erfolgreich, sodass bei einigen Ackerwildkrautarten schon ausreichend Saatgut für die geplanten Aussaaten zur Verfügung steht. Zudem werden in diesem Jahr neue Methoden der Vermehrung getestet, z.B. die Direktsaat ins Feld, das Auspflanzen von Jungpflanzen in Lochfolie und der Anbau halbparasitärer Arten mit Gräsern.
Vom 12. bis zum 14. Juni 2025 findet die Exkursionstagung zum Schutz der Ackerwildkräuter in der Eifel statt. Auf den Feldtagen können Ackerflächen und Vermehrungsbetriebe des Teilprojekts „Lebensfelder im Rheinland“ besichtigt werden. Dazu können Sie sich über diesen Link informieren und anmelden: https://segetalflora.de/exkursionstagungen/nordrhein-westfalen-2025/anmeldung-kommern-in-der-eifel-2025/ .