F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft) erprobt biodiversitätsfördernde Maßnahmen, die auch auf andere Betriebe übertragen werden können. Die Maßnahmen sollen sich in die betrieblichen Abläufe integrieren lassen und keine wirtschaftlichen Einbußen nach sich ziehen. Ebenso sollen Hemmnisse im bestehenden Förder- und Ordnungsrecht identifiziert und Optimierungen vorgenommen werden.
Von 10 teilnehmenden Demobetrieben in ganz Deutschland betreut die Stiftung die beiden Betriebe in Bayern, die je 10% ihrer Fläche mit biodiversitätsfördernden Maßnahmen umsetzen.
Das Projekt wird intensiv wissenschaftlich begleitet. Das Thünen-Institut für Biodiversität, die Universität Göttingen und das Michael-Otto-Institut im NABU untersuchen, wie sich die Maßnahmen auf die Artenvielfalt, die Bestäubung und das Bodenleben auswirken. Die Thünen-Institute für Ländliche Räume und Betriebswirtschaft prüfen die Maßnahmen auf ihre Wirtschaftlichkeit und identifizieren Umsetzungshemmnisse im Agrar- und Umweltrecht.
Das Projekt wird ressortübergreifend unterstützt. Die Förderung erfolgt mit Mitteln der Landwirtschafltichen Rentenbank, mit besonderer Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sowie durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Das Projekt findet als Gemeinschaftsprojekt der Umweltstiftung Michael-Otto und dem Deutschen Bauernverband statt, um einen Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, eine bundesweite Erprobung von Biodiversitätsmaßnahmen auf Betriebsebene und eine politisch gute Vernetzung auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu gewährleisten.
Der Demobetrieb Dickow in Niederbayern baut auf knapp 70 Hektar Weizen, Gerste, Mais und Kleegras an. Daneben hält der Betrieb 120 Bullen sowie 1.600 Ferkel. Die betriebsnahe Biogasanlage, an der er beteiligt ist, liefert zudem Wärme und Ökostrom.
Der Spitalhof im Oberallgäu bewirtschaftet 166 ha Dauergrünland. Das hergestellte Futter wird an die 140 Milchkühe und 100 Jungrinder verfüttert. Am Standort in Kempten absolvieren pro Jahr ca. 800 SchülerInnen ihre überbetriebliche Ausbildung.