Ackerwildkraut-Wettbewerb in Oberbayern: Drei Projektbetriebe der BKLS ausgezeichnet!

Im Rahmen des Ackerwildkraut-Wettbewerbs soll der biologischen Vielfalt auf den Äckern mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Viele Ackerwildkräuter sind heute gefährdet und gelten zurecht als „Stiefkinder des Naturschutzes“. Durch den Wettbewerb soll gezeigt werden, dass Naturschutz und Landwirtschaft keinen Widerspruch darstellen und im speziellen Fall der Ackerwildkräuter sich sogar positiv beeinflussen.

Der Wettbewerb fand dieses Jahr im Regierungsbezirk Oberbayern statt und es nahmen 23 landwirtschaftliche Betriebe teil. Am 6. November wurden bei der Preisverleihung in Olching die Gewinner ausgezeichnet. Darunter befanden sich drei Partnerbetriebe der Bayerischen KulturLandStiftung, alle aus der Marktgemeinde Titting (Landkreis Eichstätt): Jakob Bösl (1. Preis), Konrad Schneider (4. Preis) und Elisabeth Böhm (6. Preis).

Bayerische KulturLandStiftung

1. Preis: Jakob Bösl, Titting, Landkreis Eichstätt

Der Landwirt Jakob Bösl bewirtschaftet auf rund 11 ha einen kleinstrukturierten Schutzackerkomplex am Pfleimberg. Im Rahmen des Ersatzgeldprojekts „Feldflorareservat Pfleimberg bei Titting“ gestaltet die Bayerische KulturLandStiftung gemeinsam mit Jakob Bösl die Anbauplanung und führt das Monitoring der Vegetation durch. Mit einem der insgesamt 41, zum Teil sehr kleinen, Ackerschlägen nahm Jakob Bösl am Wettbewerb teil. Im lichten Roggenbestand wurden 54 Pflanzenarten gefunden, darunter 16 gefährdete Arten. Ein Highlight war der Fund des Flammen-Adonisröschen (Adonis flammea), das in Bayern vom Aussterben bedroht ist und den einzigen rezenten Nachweis in Oberbayern darstellt.

Bayerische KulturLandStiftung

4. Preis: Konrad Schneider, Titting, Landkreis Eichstätt

Der Landwirt Konrad Schneider nimmt am Projekt „Lebensfelder – Praxisstandards zur Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern“ teil und belegte mit seinem Acker den vierten Platz des Wettbewerbs. Im Jahr 2024 baute er Senf mit Lichtstreifen (Saatlücken in der Kultur) an und verzichtete auf Beikrautkontrolle und Düngung. Es kamen zahlreiche wertgebende Ackerwildkrautarten vor, darunter der Gewöhnliche Finkensame (Neslia paniculata), der Echte Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris) und die Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora).

 

6. Preis: Elisabeth Böhm, Titting, Landkreis Eichstätt

Die Landwirtin Elisabeth Böhm bewirtschaftet ihre Äcker nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus und säte im Jahr 2023 drei gefährdete Ackerwildkrautarten im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts der Bayerischen KulturLandStiftung aus. Doch auch das bodenbürtige Vorkommen zahlreicher Ackerwildkrautarten ist auf den extensiv bewirtschafteten Äckern hoch. Dazu zählen zum Beispiel der Acker-Rittersporn (Consolida regalis) und der Acker-Hahnenfuß (Ranunculus arvensis). Elisabeth Böhm erzielte im Wettbewerb den 6. Platz.

 

Die Bayerische KulturLandStiftung gratuliert auch allen weiteren Gewinnern des Ackerwildkraut-Wettbewerbs.